1. |
Bunte Schatten
03:03
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Rostig meine Schere,
Schneidet tief ins Fabeltier.
Das Blut benetzt den Boden,
Alles fruchtbar hier.
Kein Weg den Berg hinauf,
Nur tausende hinunter.
Täglich grüßt der neue Tag,
Und ich bin außer mir.
Und so redet mir die Geilheit,
Über Prunk und stolze Namen.
Im Fieberwahn würgen Schlangen den alten Apfelbaum,
Doch der Lümmel fällt nur wieder lachend durchs Schafott.
Amüsiert verfolge ich das Treiben,
Meine Welt, ein alter Mann, mit Wollmäusen im Kopf.
Fester, immer fester, drückt mir die Welt ihren Stempel auf die Stirn.
Kurze Tage, lange Nächte, ich halte den Atem an und sie bleibt einfach mit mir stehen.
Auf der Jagd nach bunten Schatten
Reite ich immer weiter in die Hölle.
Dort ist mir Vater erschienen,
Aus dem goldenen Nebel sprach er zu mir.
Mit Gift beschwerte Worte
Verderben Geist und das Papier.
Lass dich nicht länger von Teufeln lenken
Und du findest zurück, zurück zu dir.
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2. |
Kein Anfang, kein Ende
06:25
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Deine Fallstricke umranken meine Beine.
Ein Schritt noch, egal in welche Richtung, und ich falle.
Ein leises Seufzen, dann schließe ich meine Augen.
Lächelnd, glückselig, reiße ich deine Welt mit mir.
Ein Lügenmeer, Morast aus totem Fleisch.
Es bebt der Boden, als der Mond den Äther verschlingt.
Alle meine Träume drücke ich zurück in meine Venen.
Aufbegehren wird zur Gegenwehr - Pflugscharen zu Schwertern.
Ich zerbreche jede Brücke hinter mir.
Halte dich fern, wenn ich nun endlich erwache.
Entrücktes Licht befruchtet meine Glieder.
Frist sich Bahnen durch die Haut.
Der Schmerz macht taub und bitter.
Dann setzen Kopf und Hemmungen aus.
Ich verliere mich immer wieder.
Spucke Blut in dein Gesicht.
In mir toben Hass und Winter.
Reißen uns beide in das Nichts.
Sieh dich an, du atmest Angst.
Ein verschrecktes Reh im Weltenbrand.
Diese meine Hände werden an dich gehen.
Fürchte mich, verachte mich, sag dich endlich los von mir.
Kein Anfang, kein Ende, blinde Wut und weiße Wände.
Es führt mein stumpfes Herz mich stets zurück zu dir.
Lass mich endlich ziehen, will fallen, doch du lässt mich niederknien.
Kein Anfang, kein Ende, blinde Wut und weiße Wände.
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3. |
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Tief verschneit die alte Front
Viele Jahre, lange Winter
Aufgeriebene Heeresmacht
Ein General und seine Kinder
All die Gräben mir vertraut
Aus Heimatland wurd Feindesland
Uniform frisst Uniform
Doch jeder Hund braucht seinen Tag
Ich sammle neue Wut
Ein jeder Hund braucht seinen Tag
Die Felder brach, die Bäche still
Leere Mägen, tote Heide
Ein gebrochener General
Seine Welt auf Messers Schneide
All die Gräber mir vertraut
Das Heimatland ein Massengrab
Uniform auf Uniform
Doch jeder Hund braucht seinen Tag
Tief bewegt von all dem Elend
Entfliehen Gedanken dann und wann
Träume mir Brücken zwischen Geschiedenen
Doch sagt dies nichts über den Sommer aus
Nein! Ich träum beständig neue Brücken
Doch lass den Sommer aus
Mein Herz schlägt laut
Doch bleib ich leise
Ich leb ein gutes Leben
Auf eine schlechte Weise
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4. |
Abwärts
04:18
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Im Kampf um die Deutungshoheit,
Verfange ich mich immer wieder in ihren blonden Haaren.
Die Seele baumelt, das Herz zersetzt.
Ich bin ein Wrack.
Vom Abgrund umgeben, bleibt mir nur der Schritt nach vorn.
Hoch oben auf dem Galgenberg,
Da tanzt für mich die Ironie.
In einem weißen Sommerkleid,
Die Augen rot und wund die Knie.
Oh Gott, ich habe den Kopf verloren.
Sieh den Apfel, der in meiner Kehle steckt.
Ich habe den Kopf verloren.
Schlangenzunge, blondes Gift,
Verbissen in meiner Komödie.
Aus dem Gaul wurde ein Esel,
Aus der Tugend eine Not.
Zum Scheitern ward ich aufgebahrt,
Das Zeichen nie erkannt.
Obwohl es für alle offen lag,
Mein Kokon, er ist ein Sarg.
Abwärts, es geht abwärts, immer weiter in das Nichts.
Mit dem Rücken an der Wand und dem Spiegel vorm Gesicht,
Habe ich letztlich erkannt, der Teufel zeigt auf dich.
Und so bin ich nur ein Bettelkönig, am Katzentisch deiner Geschichte,
Ein alter Mann, der mit leeren Flaschen um sich wirft und Flüche spricht.
Doch der Teufel, er verschont mich nicht.
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